Tag der Geschlechterforschung 2023

Das Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiierte 2021 den Tag der Geschlechterforschung. In diesem Jahr findet er am 5. Dezember statt.
Wir nehmen diese Initiative zum Anlass in Kooperation mit dem Referat Genderforschung einen Einblick in die aktuelle Forschung in den Gender Studies an der Universität Wien zu geben.

 

Zu den Beiträgen

Beiträge der GAIN Members

Elisabeth Holzleithner

© Götz Schrage

Die Legal Gender Studies widmen sich der Frage, wie das Recht Geschlecht konstruiert und Geschlechterverhältnisse gestaltet. Derzeit forsche ich zu Fragen der rechtlichen Anerkennung nichtbinärer Geschlechtsidentitäten im österreichischen Personenstandsrecht. Dabei handelt es sich um einen dynamischen Bereich, denn die rechtliche Regelung ist sehr offen, und die Spruchpraxis der Gerichte kommt den Anliegen nichtbinärer Personen derzeit entgegen. Das kann sich allerdings schnell wieder ändern – umso wichtiger ist es, sich als Rechtswissenschaftlerin mit überzeugenden Gründen für diese Anliegen einzusetzen.“

 

Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Holzleithner
Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies, Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie, Sprecherin der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities

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Maria Sagmeister

Aktuell forsche ich zu Herausforderungen zirkulärer Migration im Care Bereich. In Österreich sind viele Migrant*innen in der so genannten 24 Stunden Betreuung tätig und sehen sich mit prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert. Sie arbeiten für mehrwöchige Arbeitsperioden in Österreich, und reisen zwischen diesen zurück zu ihren Familie in den Herkunftsländern. Dadurch stellen sich komplexe Fragen der Zuordnung zu verschiedenen Systemen sozialer Sicherheit. Eine Gender Studies Perspektive rückt diese prekären Lebensrealitäten in den Mittelpunkt."

MMag.a Dr.in Maria Sagmeister
Post-Doc, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities (Universität Wien)


Aktionstag #4GenderStudies 16. Dezember 2022

Unter dem #4genderstudies wird in den Sozialen Medien im deutschsprachigen Raum jährlich im Dezember auf die Relavanz von Gendert Studies aufmerksam gemacht.
GAIN beteiligt sich, wie schon im letzten Jahr, gemeinsam mit dem Referat Genderforschung (RGF) an dieser Aktion. Wir haben Kolleg*innen eingeladen, ihre Forschung mit uns zu teilen.

Zu den Beiträgen

Beiträge der GAIN Members

Elisabeth Holzleithner

© Götz Schrage

Zu meinen derzeitigen Forschungsschwerpunkten zählen Geschlechterkonstruktionen im illiberalen politischen Denken. Sie sind genuin reaktionär und verwerfen sexuelle Autonomie ebenso wie geschlechtliche Diversität. Sich damit auseinanderzusetzen ist wichtig, um das ganze Ausmaß derzeitiger Bedrohungen der liberalen, rechtsstaatlichen Demokratie als Klammer für eine pluralistische Gesellschaft zu verstehen."

Elisabeth Holzleithner
Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies, Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie, Sprecherin der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities

Publikationen


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Sylvia Mieszkowski

© Barbara Mair

Vor dem Hintergrund des Dobbs-Urteils des Obersten Gerichtshofs der USA, das im Juni 22, nach einem halben Jahrhundert das, von Roe v- Wade garantierte Recht auf Abtreibung abgeschafft hat, beschäftigt sich mein jüngster Vortrag mit der Frage, was wir von einer fiktionalen Dystopie (in diesem Fall Hulus _The Handmaid's Tale_) lernen können, wenn es um das Scheitern von Allianzen aufgrund mangelnden intersektinonalen Denkens geht."

"Gender Studies sind wichtig, weil sie den problematischen, aber wirkmächtigen Dualismus (m vs. w) erforschen, der vielen Dichotomien zugrunde liegt, die ihrerseits Machtdiskurse strukturieren."

 

Sylvia Mieszkowski
Professorin für Britische Literatur; Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Wien
stellvertretende Sprecherin der Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities

Sabine Grenz

© Joseph Krpelan

In letzter Zeit habe ich mich (gemeinsam mit Kolleg*innen) intensiv mit dem Thema Intersektionalität, der wechselseitigen Verschränkung von Macht- und Diskriminierungskategorien befasst. Gerade erschienen ist dazu das Handbuch Intersektionalitätsforschung mit vielen spannenden Beiträgen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen wie z.B. der Physik, den Medien, der Psychiatrie und der Schule."


Ass.-Prof.in Dr.in Sabine Grenz
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und Institut für Bildungswissenschaft, leitet als SPL Gender Studies das Referat Genderforschung, lehrt im Masterstudium Gender Studies


Tag der Geschlechterforschung, 1. März 2022

Die Forschungsplattform GAIN beteiligt sich am vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgerufenem Tag der Geschlechterforschung am 1. März 2022. In Kooperation mit dem Team Öffentlichkeitsarbeit, dem Referat Genderforschung (RGF) und der Abteilung Gleichstellung & Diversität der Universität Wien schaffen wir nach dem Aktionstag #4GenderStudies am 18. Dezember 2021 erneut Aufmerksamkeit für die Geschlechterforschung an der Universität Wien.


Aktionstag #4GenderStudies 18. Dezember 2021

Zum fünften Mal fand am 18. Dezember 2021 im gesamten deutschsprachigen Raum der Wissenschaftstag #4GenderStudies statt. Wissenschaftler*innen, Forschungseinrichtungen und andere wissenschaftsnahe Institutionen nutzen diesen Aktionstag, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und über ihre Forschung zu berichten. Damit zeigen sie, dass die Geschlechterforschung einen wichtigen Beitrag zu politischen und kulturellen Diskursen und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen leistet.


Auch die Universität Wien war mit dabei - in Kooperation mit dem Team Öffentlichkeitsarbeit, dem Referat Genderforschung (RGF) und der Forschungsplattform GAIN wurden einige Kolleg:innen aus Lehre und Forschung gefragt, warum sie in der Genderforschung aktiv sind und mit welchen Forschungsfragen sie sich aktuell beschäftigen. Die Antworten wurden auf Twitter, der Startseite der Universität Wien und gesammelt auf einer eigenen #4GenderStudies-Seite veröffentlicht. Das Institut für Anglistik und Amerikanistik war ebenso mit zahlreichen Projektvorstellungen beteiligt.

Machen Sie sich selbst ein Bild!

"Ich forsche zu ..." oder "Genderforschung ist wichtig, weil ..."

Wir haben GAIN Members um ihr Statement gebeten. So antworten sie:

Giul Andrighetto

I am currently researching how to reconcile non-normative practices of relation-making with practices of economic solidarity to study limits and potentials of queer projects of socio-economic transformation.
Gender Studies is an important field of study because it contributes to rendering visible power dynamics and patterns of social injustice by critically analysing intersectional dynamics that are often just given for granted."

Giul Andrighetto, MA
Prae-Doc Assistent*in - Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities


Sabine Grenz

Gerade forsche ich zu sich wandelnden Geschlechterordnungen, -konstruktionen und -repräsentationen in der aktuellen Neu-Aushandlung von Säkularität und Religion.
Gender Studies sind wichtig, weil sie erkenntnistheoretische und methodologische Grundlagen der Wissenschaft(en) interdisziplinär untersuchen und weiterentwickeln."

Ass.-Prof.in Dr.in Sabine Grenz
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und Institut für Bildungswissenschaft

Claudia Kraft

© Barbara Mair

Ich forsche zu der Frage, weshalb in politischen Transformationsprozessen noch immer – wenn auch in wechselnden Konstellationen – sogenannte Haupt- und Nebenwidersprüche gegeneinander ausgespielt werden. Gender Studies sind für mich als Historikerin wichtig, weil sie das Reden von der „allgemeinen Geschichte“ wirkungsvoll konterkarieren und jede Menge zu füllende Leerstellen sichtbar werden lassen."

Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Claudia Kraft
Institut für Zeitgeschichte, Research Platform “Transformations and Eastern Europe” und Research Platform “Gender: Ambivalent In_Visibilities”

Sylvia Mieszkowski

© Barbara Mair

Mit meinen Studierenden beschäftige ich mich gerade intensiv mit Intersex- und Trans*-Narrativen.
Ich forsche gerade zur Fernseh-Serie Transparent.
Als nächstes schreibe ich über Zadie Smiths drag queen-Kurzgeschichte „Miss Adele amidst the corsets“.
Drei von uns GAINies werden ein Sonderheft für das Journal for Gender Studies herausgeben, für das uns über 120 Ideen aus aller Welt angeboten wurden.
Gender Studies sind wichtig, weil sie den problematischen, aber wirkmächtigen Dualismus (m vs. w) erforschen, der vielen Dichotomien zugrunde liegt.
Analysen, die von Gender und Queer Studies inspiriert sind, tragen dazu bei, die Welt gerechter zu machen.
Gender Studies sind wichtig, Queer Studies auch."

Univ.-Prof.in Dr.in Sylvia Mieszkowski, MA
Anglistik & Amerikanistik
Forschungsplattform GAIN

Maria Sagmeister

© Rudolf Sagmeister

Ich forsche gerade zur rechtlichen Regulierung von Care Work. Arbeit in Privathaushalten wird durch verschiedene soziale Mechanismen unsichtbar gemacht, sie ist vergeschlechtlicht, ethnisiert und prekär. "

 

MMag.a Dr.in Maria Sagmeister, Rechtswissenschafterin
Forschungsplattform GAIN
@MariaSagmeister



#4GenderStudies

Aktionstag 18. Dezember 2021

Weitere Beiträge von Kolleg:innen der Universität Wien finden sich auf auf der Website #4GenderStudies.

Der Aktionstag kann auch auf Twitter unter #4GenderStudies verfolgt werden.