Third Mission

Gleichstellungsinitiative: Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities

Die interdisziplinäre Forschungsplattform GAIN beschäftigt sich mit Prozessen der Un_Sichtbarmachung, die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern prägen. GAIN widmet sich den einschlägigen Herausforderungen im Geschlechterverhältnis aus einer intersektionalen Perspektive, indem Machtachsen wie Rassismus, Behinderung, Religion und Weltanschauung oder sexuelle Orientierung mit einbezogen werden.  Die Sichtbarkeit von Personen und Themen ist dabei ein wesentlicher, wenn auch ambivalenter Einflussfaktor: Sichtbarkeit ist notwendig, um gesellschaftliche Änderungen anzustoßen und im (rechts-)politischen Diskurs zu reüssieren; sie kann aber auch gefährden, wie rassistisch oder homophob motivierte Übergriffe zeigen. 

Vor diesem Hintergrund finden zahlreiche Aktivitäten statt, die sowohl in die wissenschaftliche Community als auch in die Zivilgesellschaft hineinwirken. Besonders hervorzuhaben sind Workshops mit Kolleg*innen von der Maseno-University in Kenia, in denen Herausforderungen nicht-kolonialer Wissensgenerierung bearbeitet werden, etwa entlang der Gegenüberstellung von Eurozentrismus und Afrozentrismus. Regelmäßige Ringvorlesungen richten sich an Studierende; eine Vielfalt von Veranstaltungen wie die GAIN Gender Bites, eine einstündige digitale Diskussionsrunde, die um ein Gespräch von zwei Wissenschafter*innen kreist und aktuelle Themen wie Digitalisierung oder die COVID-19-Pandemie aus einer geschlechterkritischen Perspektive behandeln, richten sich an eine breitere Öffentlichkeit. Die Vielfalt der Aktivitäten von GAIN reicht von der GAIN Gender & Agency Lecture, zu der spannende Wissenschafter*innen eingeladen, bis hin zum Poetry Slam.

Die Aktivitäten von GAIN sensibilisieren für Herausforderungen der intersektionalen Geschlechtergleichstellung wie der von Machtbeziehungen durchzogenen Diversität. Die wissenschaftlichen Analysen bemühen sich um ein angemessenes Erfassen der einschlägigen Komplexitäten. Das generierte Wissen wirkt in die Zivilgesellschaft hinein: So werden kritische Analysen zur Diskussion gestellt; derart soll auch ein Beitrag zum Empowerment von marginalisierten Personen und Gruppen geleistet werden. Die Third Mission ist ein zentraler Eckpfeiler von GAIN: Wissenschafter*innen wie Studierende fungieren hier als Katalysator*innen, die gesellschaftliche Debatten anstoßen und sich darin involvieren. Auch innerhalb der Universität trägt GAIN zur Beförderung von Geschlechtergleichstellung und Diversität bei, in Kooperation u.a. mit dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, dessen Vorsitzende, Susanne Hochreiter, Mitglied der Forschungsplattform ist. GAIN wirkt als Wissenshub für die Herausforderungen intersektionaler Geschlechtergerechtigkeit und machtsensibler Diversität mit dem Ziel, positive Veränderungen anzustoßen.